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Nach den langen schweren Jahren des Krieges und der Fremdherrschaft konnte das verarmte Land für die Armee nur die unumgänglich nothwendigen Ausgaben bestreiten. Große Sparsamkeit mußte lange Zeit vorwalten. Dauernder Friede begünstigte das Wiederaufblühen Hannovers.

König Ernst August war auf’s Erfolgreichste bestrebt, das mit seinem Regierungsantritt 28. Juni 1837 wieder von England getrennte Land in jeder Richtung zu heben. Der Armee wendete er sein besonderes Interesse zu, er bekümmerte sich persönlich um alle militairische Angelegenheiten und griff nach preußischem Vorbild reformirend und vielfach fördernd überall ein. Die Uniformirung ward nach Schnitt und Farbe der preußischen entsprechend.

Als kühner Reiter und Cavallerieführer hatte Ernst August sich im Felde glänzend hervorgethan, die Cavallerie war die von ihm besonders bevorzugte Waffe. Durch größere Mannöver gemischter Truppengattungen wurde die kriegerische Ausbildung gehoben, und als nach 33jähriger Friedenszeit im Frühjahre 1848 ein Theil der hannoverschen Truppen gegen Dänemark ins Feld gerufen wurde, zeichneten sie sich unter General H. Halkett, der das Commando einer combinirten Division des Bundesarmeecorps erhielt, im kleinen Kriege vielfach rühmlich aus und wurden von dem preußischen Oberbefehlshaber General v. Wrangel als völlig ebenbürtig anerkannt.

König Georg hat im Geiste seines Vaters stets der Armee das größte persönliche Interesse gewidmet. Ihm verdankte sie Verbesserungen der Bewaffnung, Ausrüstung, Ausbildung — kurz, in Allem den Standpunkt, welchen sie 1866. einnahm.